Studentisches Engagement würdigen - endlich handeln!

Datum: 28.06.2023

Liebe Kommiliton:innen, 🙋‍♂️🙋‍♀️🙋

vor zwei Wochen haben die TUmorrow Days an der TU Braunschweig stattgefunden. Die TUmorrow Days sind das Aushängeschild der TU Braunschweig in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz und sind inzwischen für viele von uns Studierenden aus dem Universitätsalltag nicht mehr wegzudenken.

Vielen Dank an das Team vom Green Office für die Organisation und Durchführung dieses wichtigen Projektes! 🙏💚

Wir möchten außerdem die vielen tollen Lehrveranstaltungen, die durch das außergewöhnliche Engagement von einzelnen Lehrkräften realisiert werden und das studentische Engagement von Kommiliton:innen, von denen einige im Rahmen der TUmorrow Awards geehrt wurden, hervorheben. Euch allen, egal ob ausgezeichnet oder nicht, möchten wir für euer Engagement von Herzen danken. Ihr leistet einen unfassbaren wichtigen Beitrag für diese Universität und für die Gestaltung einer gerechteren und besseren Welt. Euer Engagement bringt unsere Universität jeden Tag ein Stück weiter voran. Jede Ringvorlesung, jeder Vortrag, jedes neues Recyling-Projekt und jeder Blühstreifen bewirken, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht in Vergessenheit gerät. Praktische Auswirkungen, sei es auf die Biodiversität, den Wissenshorizont oder auf wirksamen Klimaschutz, sollten an dieser Stelle nicht vergessen werden. ☝️

Dies scheint umso wichtiger, als dass die TU Braunschweig ihren und den Ansprüchen der Studierendenschaft nach wie vor hinterherläuft. 2019 hat eine beschlussfähige studentische Vollversammlung einen Forderungskatalog beschlossen und diesen der Universitätsleitung überreicht. 1.200 Studierende haben im Sommersemester 2019 diese Forderungen aktiv unterstützt. Das entspricht 16 Prozent der damaligen Studierendenschaft. Damit war diese Vollversammlung, initiiert durch die Students for Future, die einzige beschlussfähige Vollversammlung der letzten Jahre. Alleine daran erkennen wir, wie wichtig der Studierendenschaft die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind. [ ...weiter in den Kommentaren... ]

Die Forderungen der Vollversammlung wurden vor fast genau 4 Jahre verfasst, die Umsetzung ist bisher eher mangelhaft. Sei es weitestgehend fehlende Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Universitätsgebäude, fehlende Grünflächen und das Aufbrechen von Versiegelung auf dem gesamten Campus, eine fehlende energetische Sanierung und ein Strommix, der durch Strom aus Norwegen grün gewaschen wird (Zertifikate machen Strom nicht nachhaltig) oder eine dem Großteil der Studierendenschaft gegenüber intransparenter Gestaltung der Nachhaltigkeitsstrategie der TU Braunschweig. Diesen Themen wird von der Universitätsleitung nach wie vor zu wenig Beachtung geschenkt.

✊ Wir fordern, dass die Technische Universität Braunschweig den Willen der Studierendenschaft umsetzt und ihr Engagement durch Taten und nicht nur durch Worte würdigt. Unsere Forderungen sind mit Sicherheit nicht neu und wir sind auch nicht die Ersten an der TU, die diese Forderungen stellen. Doch angesichts der immer weiter fortschreitenden Klimakatastrophe und einer zunehmenden öffentlichen Diskreditierung junger Menschen, die sich für Klimaschutz einsetzen, sprechen wir uns ganz deutlich dafür aus, dass Klima- und Umweltschutz absolute Priorität haben müssen und der friedlichen Einsatz für Klimaschutz kein Verbrechen ist.

✊ Es lässt sich mit Sicherheit trefflich über den Sinn und Unsinn von unterschiedlichen Protestformen streiten, aber friedlicher Protest und der Einsatz für eine bessere und gerechte Welt können niemals ein Verbrechen sein. Wir gehen davon aus, dass die TU das genauso sieht und fordern deshalb, dass die Verantwortlichen an der TU Braunschweig sich nicht von einer rechts-konservativen Agenda, die sich zum Ziel gemacht hat, Klimaaktivist:innen zu kriminalisieren, beeinflussen lassen.

✊ Wir fordern die TU auf, sich schützend vor ihre Studierenden zu stellen und sich solidarisch mit allen Menschen zu zeigen, dies sich für eine befreite Gesellschaft einsetzen. Gleichzeitig sprechen wir allen Studierenden, die sich derzeit einer Hetzkampagne und Repressionen aufgrund ihres Aktivismus ausgesetzt sehen, unsere vollste Solidarität aus und versichern euch: Euer Kampf auf den Straßen ist unser Kampf in den Institutionen dieser Universität.

Die TUmorrow Days sind das Aushängeschild der TU für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Aber für uns, die Studierenden, sind sie noch viel mehr: Im Sommersemester 2021 wurde das Green Office auf Initiative von AStA-Referenten gegründet. Was als Projekt der Studierendenschaft gestartet ist, ist inzwischen fester Bestandteil der Universitätsstruktur. Die Gründungsgeschichte des Green Office und die TUmorrow Days zeigen, wie wichtig unser Engagement ist, und dass es sich lohnt, sich aktiv einzubringen und vor allem, dass wir gemeinsam etwas erreichen können. Deswegen liebe Kommiliton:innen: Lasst uns die TUmorrow Days als Anreiz nehmen, die TU weiterhin jeden Tag ein Stück weiter nach vorne zu bringen! Denn wenn nicht wir, wer sonst?!

Vielen Dank und seid solidarisch! 🙏✊🌱🌳

PS: Aktuell erarbeitet die TU Braunschweig eine Nachhaltigkeitsstrategie. Alle Mitglieder der Universiät sind aufgerufen, sich zu beteiligen. Eure Ideen und Wünsche für die nachhaltige Entwicklung der TU Braunschweig könnt ihr bis zum 📆 10. Juli 2023 per E-Mail an 📧 nachhaltigkeit(at)tu-braunschweig.de mitteilen.